Smart-Home mit einem (bzw. eigentlich drei) Bussystemen ermöglicht einem das Steuern des Hauses vom Smartphone oder Tablet aus. Das ist ja soweit ganz schön, aber wie verdrahte ich eigentlich einen Schalter??

Im Wohnzimmer habe ich mir ein kleinen KNX-Aufbau zusammengestellt:

Links steht das Netzteil, dann folgen zwei Schaltaktoren (einmal mit Strommessung) und das DALI-Gateway für die LED-Beleuchtung (vornehmlich). Ganz vorne ist ein Glastaster mit Display. Diesen planen wir als Hauptsteuerung an drei Stellen im Haus.

Nun aber die Frage, wie schalte ich mein Licht ein??

Die Lösung sind Gruppenadressen!

Zunächst müssen diese angelegt werden: Ich habe mich dazu an mein SmartHome-Buch gehalten und zuerst die Funktionskategorie, dann die Funktion und zu letzt den Ort als Gliederungselemente gewählt. Es sind also drei-gliedrige Gruppenadressen, Notation X/X/X.

Ein paar Beispiele: Licht/Schalten/Küche (0/0/1), Licht/Status/Küche (0/1/1), Steckdose/Schalten/Küche (1/0/1), Steckdose/Schalten/Wohnzimmer (1/0/3).

Die ETS, die Programmiersoftware für KNX, erleichtert einem das Anlegen der Gruppen, so dass man das letzte (und aufwändigste) Element, nämlich die Orte, von einer Gruppe in die nächste kopieren kann und die Nummern mitnehmen kann.

Und wie mache ich das jetzt mit dem Licht?

Ganz einfach: Ich verbinde die Schalten-Gruppenadresse mit der passenden Schaltadresse meines Glastasters und auch der passenden Adresse meines Schaltaktors. Beim Glastaster musste ich dafür zunächst die Funktion „Umschalten“ wählen, um an- und aus-schalten zu können. Der Schaltmodus ist z.B. für Licht mit Zeitfunktion (Treppenlicht) gedacht.

Das eine ist das Umschalten, das geht nun, aber woher weiß ich, ob mein Licht an ist?? Mein System sollte das doch wissen?

Auch einfach: Die Gruppenadressen für Licht/Status mit einander verbinden und schon meldet der Schaltaktor den Zustand an den Glastaster zurück. Im Bild oben ist das Esszimmerlicht (unten rechts) mit einer gelben Lampe versehen (wegen Blitz schwer erkennbar).

Achtung: Jede Änderung dieser Verdrahtung erfordert eine Neuprogrammierung der beteiligten Geräte (also Glastaster und Schaltaktor), damit diese mit den richtigen Gruppenadressen arbeiten.

Das Basissetup ist komplett. Nun muss das für alle anderen Schalter auch eingebaut werden. Selbst die Programmierung des DALI-Gateways, welches später mal alle LED-Deckenspots steuern soll, geht vom Prinzip her ganz genau so. Klar, hier kann man auch noch Dimmen und den Dimmwert einstellen, aber das ist nicht anders.

 

Wenn man sich erst einmal an die ETS gewöhnt hat, ist leider ein Windows-Programm, dann kommt man mit ihr ganz gut zurecht. Der Ansatz erst mal das Gebäude abzubilden, dann die Geräte einzusetzen und anschließend mit den Gruppenadressen die virtuelle Verdrahtung zu bauen, war sehr zielführend.

Der RaspberryPi ist dabei ein sehr fabelhaftes KNX-Gateway. Jegliche Programmierung klappt wunderbar. Die ETS hat sich noch nicht beschwert, Einzig der KNX-Daemon (knxd) stürzt ab, wenn kein KNX-Netzteil angeschlossen ist. Das sollte im Regelbetrieb kein Problem sein, im Bastelsetup muss man dann den Daemon neustarten. Ich habe mir dafür ein kleines Skript geschrieben:

Dann muss man sich nicht immer alles merken.